Westernschießen

Westernschiessen ist eine Schießsportart welche zuerst 1981 in den USA als Cowboy Action Shooting ins Leben gerufen wurde. Seitdem hat dieser wunderbare Schießsport in Kanada, Australien und den meisten Ländern Europas die Herzen vieler Westernfans erobert.

Dieser Schießsport bietet wesentlich mehr als „nur“ das Schiessen mit Historischen Waffen aus der Zeit des so genannten „Alten Westen“, Wilden Westen“ oder Amerikanischen Pionierzeit.

Wie bei jeder anderen Aktivität sind es auch hier die Leute die Westernschiessen zu dem machen was es ist. Menschen aus allen Ländern und Gesellschaftsschichten besiedelten den Amerikanischen Westen im 19. Jahrhundert. Genau wie vor mehr als 130 Jahren ist es heute. Es gibt keine Ländergrenzen um am Westernschiessen teilzunehmen. Dieser Sport kennt keine Vorurteile wenn es um Geschlecht, Hautfarbe oder Religiöse Bekenntnisse geht. Ein Westernschütze wird als Westernschütze gesehen. Er wird nach dem beurteilt was er auf dem Schießstand macht und nicht woher er kommt. Westernschiessen nimmt das Beste aus der Geschichte des 19. Jahrhundert und lässt das schlechte im Staub zurück.

Es gibt wohl keinen Zweifel dass die zwei wichtigsten Dinge, die Leute in diesem Sport verbindet, die Liebe zum „Alten Westen“ und die Herausforderung des Wettkampfes sind. Die Tatsache dass dieses Spiel so viele Menschen anzieht ist nicht verwunderlich. Die Zeitepoche welche beim Westernschiessen repräsentiert wird, von ca. 1860 bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, hat mehr Filme, Bücher und Gemälde inspiriert als wahrscheinlich jede andere Zeitepoche der Menschheit. Millionen und aber Millionen von Menschen auf der ganzen Welt können der Romantik des „Alten Westen“ kaum widerstehen. Wer hat nicht schon mal, während er seinen Lieblingswestern sieht, sich an die Stelle des Guten gesehen der gegen die Bösen vorgeht und Frieden, Gerechtigkeit und Glück ins Tal bringt? Es war in vielerlei Hinsicht eine einfache Zeit, mit einfachen Gesetzen für das Zusammenleben. Der Geist des Western wohnt in allen von uns. Die wahrscheinlich größte Gemeinsamkeit unter den Westernschützen überall sind Menschliche Tugenden wie; Ehrlichkeit, Großzügigkeit und Respekt gegenüber anderen. Verbinde alle diese Tugenden mit einen großartigen Schießsport und du verstehst den Reiz des Westernschiessens.
Dieser Sport ist hauptsächlich ein Drei-Waffenarten Sportwettbewerb, in der die Teilnehmer sich im Stil des Alten Westen kleiden und ihr Persönliches Outfit wählen.

Die benutzten Waffen sind typisch für die Zeit des 19. Jahrhundert, hier einige Beispiele:

  • Single Action Revolver
  • Unterhebel Repetiergewehr
  • Doppelflinten

Es ist kein „Wer zieht schneller“ Wettbewerb wie viele „Greenhorns“ meinen. Es erfordert allerdings geringfügige Bewegungen zu den einzelnen Schießpositionen, von wo aus auf runden und eckigen Stahlzielen geschossen wird.
Das es das Westernschiessen in so vielen Ländern gibt, hat wohl auch mit der Gemeinsamkeit in der Geschichte zu tun. Schließlich beteiligten sich Menschen aus unzähligen Länder an die Besiedlung des Amerikanischen Westens und es ist daher nicht „nur“ eine Amerikanische Geschichte.
Zum Beispiel kamen die ersten deutschen Pioniere im 17. Jahrhundert nach Amerika und hatten die Hoffnung auf ein besseres Leben mitgebracht. Nie aber war die Einwanderung deutscher Siedler so stark wie im 19. Jahrhundert. Neben den ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnissen sorgten religiöse Verfolgung, politischer Druck, (zum Beispiel nach der Revolution von 1848) und die Willkür des Fürstentums und der Regierenden dafür dass diese Menschen sich gezwungen sahen ihrem Land den Rücken zu kehren. In Amerika fanden sie die Freiheit sich nach ihren eigenen Vorstellungen zu entfalten. Auch bei der Entwicklung der Schusswaffen spielten sie, wie auch andere Europäische Einwanderer, eine nicht unbedeutende Rolle.

Hier einige Beispiele:

  • Der 1740 in Deutschland geborene Matthias Roisier stellte die Lancester-Kentucky-Rifle her. Sie galt als das Gewehr des 18. Jahrhunderts.
  • Der Erfinder der Sharps Rifle, Christian Sharps stammte ursprünglich aus Skandinavien. Seine Erfindung des Fallblockverschlusses gilt noch heute als sehr robust.
  • Die Kunst Oberflächen von Waffen mit Gravuren zu versehen war von deutschen Graveuren in die Vereinigten Staaten gebracht worden. Eine Anzahl von ihnen arbeitete bei Colt, Winchester und Smith & Wesson, entweder als fest angestellte Mitarbeiter oder als Freiberufler. Zu den berühmtesten Namen aus dieser Gruppe gehören Gustav Young, Louis D. Nimschke, Cuno A. Helfricht und Rudolf J. Kornbrath.

Die Single Action Shooting Society (SASS) zählt zu den Urhebern des Westernschiessens und ist eine internationale Organisation mit über 90 000 Mitgliedern. Sie richtet auch die jährliche Weltmeisterschaft in New Mexico, USA aus.
In Europa gibt es mehrere Verbände und unzählige Vereine die das Westernschiessen betreiben. Natürlich gibt es eine jährliche Europäische Meisterschaft, die nach Möglichkeit immer in einem anderen Land Europas ausgetragen wird.
Seit 10 Jahren finden in Deutschland, unter der Obhut des BDS (Bund Deutscher Schützen), Vereinsmeisterschaften, Landesmeisterschaften und natürlich die Deutsche Meisterschaft statt

Eines wird hierbei schon klar – ein aktiver Westernschütze lernt immer neue Leute aus den unterschiedlischten Ländern kennen. Das ist Völkerverständigung „The Cowboy Way“!